November 2019

Wozu das Ganze?

Alexandra Gerstner

Vom Nutzen der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen

Damit Ihr Projekt Nutzen stiftet, sollten Sie auf das „Wozu?“ eine klare Antwort haben.
Worum geht es Ihnen? Welches Problem wollen Sie mit der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung lösen? Was ist der Auftrag Ihrer Geschäftsführung?

Und: Was passiert, wenn nichts passiert?

Das Erfüllen der rechtlichen Verpflichtung reicht als Antwort auf das Wozu aus meiner Sicht nicht aus. Denn dann besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement darauf richten, am Ende einen schön dokumentierten Prozess nachweisen können. Vielleicht können Sie im Falle einer Prüfung durch die Aufsichtsbehörde sogar noch die Ergebnisse einer Befragung vorlegen. Doch bringt das etwas?

Rhetorische Frage, klar. Denn eine solche Beschäftigung mit der Thematik ist im schlechtesten Sinne Beschäftigung. Sie kostet Zeit und Geld, hält die Leute von der Arbeit ab. Und am Ende sind alle genervt, weil jeder zwar seinen Frust loswerden konnte aber dennoch alles beim Alten bleibt.

Interne vs. externe Referenzen

Dieses Beschäftigen mit internen Zielen, Prozessen und Vorgaben nennt Lars Vollmer in seinem lesenswerten Buch „Zurück an die Arbeit“ interne Referenzen. Echte Arbeit hingegen zielt auf das Lösen von extern referenzierten Problemen ab. Das Lösen von Kundenproblemen, das Angebot einer Dienstleistung oder die Herstellung eines Produktes, all dies trägt zur Wertschöpfung des Unternehmens bei. Und diese Beiträge zur Wertschöpfung sind Voraussetzung für die Überlebensfähigkeit der Organisation.

Genau hinsehen

Damit also die Psychische Gefährdungsbeurteilung nicht zum intern referenzierten Problem verkommt und damit wertvolle Zeit und Ressourcen frisst, empfehle ich zu Beginn genau hinzuschauen: Was sind die aktuellen Probleme und Herausforderungen des Unternehmens? Daran knüpft dann die Frage an, inwiefern gesunde und motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Problem zu lösen in der Lage sind.

Über Bande spielen

Es geht also um die Frage, welchen Beitrag die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung leisten kann, dass echte Probleme besser oder schneller gelöst werden.

Dabei wird über Bande gespielt:
Über die Gestaltung der Arbeitsbedingungen werden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Potenzial einbringen können und zusammen im Sinne Ihrer Organisation wirksam werden. Bearbeitet werden beispielsweise Aspekte der Arbeitsorganisation, Zusammenarbeit und Führung.

3 Perspektiven

Der Nutzen der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen für Ihre Organisation lässt sich auf drei Ebenen zusammenfassen:

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

  • Gesundheit und Arbeitsfähigkeit werden gestärkt
  • Prozesse der Demotivation werden verhindert, Motivation im Sinne von Meisterschaft, Autonomie und Sinn kann sich entfalten
  • Förderung der Leistungsfähigkeit und Passung der Kompetenzen zu den Arbeitsanforderungen wird erreicht
  • Partizipation und damit Identifikation mit der Organisation sowie echte Arbeit wird möglich

Organisation

  • Verringerung der Fehlzeiten und Reduktion der Ausfallkosten:
    Der Produktionsausfall wird je AU-Tag mit € 114 beziffert, der Verlust an Arbeitsproduktivität mit € 203 je AU-Tag
  • Anstieg der Produktivität durch echte Anwesenheit
  • Konflikte zwischen Organisationseinheiten, Funktionen oder Hierarchieebenen werden geklärt, Kollaboration und Dialog wird gestärkt
  • Wertschöpfung wird erzielt und Zukunftsfähigkeit gesichert

Kunden und relevante Umwelten

  • Entwicklung von innovativen Lösungen für den Kunden
  • Höhere Kundenzufriedenheit, da es rund läuft
  • Höhere Produkt- und Dienstleistungsqualität
  • Imagegewinn und Arbeitgeberattraktivität

 

Insgesamt also gute Argumente, die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung „richtig“ anzugehen. Sie möchten wissen, wie das auch in Ihrer Organisation klappt? Mein Projekt-CheckUp gibt erste Orientierung!

Oder schreiben Sie mir einfach und wir verabreden uns für ein Telefonat. Ich freue mich auf unseren Austausch!

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